Dabei ist dieses Geld auch nur Falschgeld, weil es keinen Wert hat, sondern nur einen Preis. Es ist eher eine Währung. Und nichts währt unendlich....

Entscheidend ist heute im Zeitalter des Fiat-Money, dem Geld aus der Luft, wer es über den Kopierer ziehen darf. Dabei ist die Sache etwas komplizierter, denn wir haben gar kein Papiergeld, also Geld aus Papier. Genau betrachtet, bestehen die Scheine aus bunt bedruckter Baumwolle, was die Sache auch nicht besser macht, vor allem auf längere Sicht. Für jeden Schein muss man sich ganz schön strecken und hat dann ein Gramm Baumwolle als Gegenwert in der Hand.

Sämtlichen Geldscheinen wohnt heute etwas Heiliges inne, so etwas Scheinheiliges. Die Leute glauben daran, dass sie damit immer einkaufen gehen können. Mit dem Sparen sieht es schon etwas anders aus, nachdem die EZB den Zins ausgerottet hat. Und das bleibt wahrscheinlich auch so – bis zur nächsten Währungsreform.

Irgendwann endet jedes Papiergeld in einer Katastrophe. Aber lehnen Sie sich zurück und genießen Sie das Schauspiel in Zeitlupe. So schnell geht das nicht mit der Katastrophe. Zuerst kommen die Zerstörer im Gewand der Retter. Dann verlieren sie ihre Kleider und sind nackt. Dann muss man sich warm anziehen in einem Zeitalter, in dem Pluralismus durch Dogmen ersetzt wird.

Kennen Sie eine ewige Währung? Eine gibt es schon, aber schreibe ich darüber, dann ist das... naja, Sie wissen schon. Der Euro zumindest erinnert eher an Lira und Drachme als an die D-Mark. Und diese viel gepriesene D-Mark bestand auch nur aus Papier.

Wen es genauer interessiert: Der alte 500er-Schein wird nicht erneuert und soll irgendwann verschwinden. Mein Bäcker schaut mich dann frühmorgens Gott sei Dank nicht mehr so strafend an, während aber die Schmiergeldkoffer-Lobby tiefe Trauer trägt.

Mit 500ern wird ja angeblich Geld gewaschen und der Terrorismus finanziert. Mit ihrem Verschwinden wird die Welt dann besser, denn niemand kann dann mehr Waffen und Haschisch kaufen und Politiker schmieren. Die Schwarzarbeiter der Neuzeit bezahlt man mit Keksen. Klar doch!

Überprüfen Sie auch das Wechselgeld auf mögliche Fälschungen? Quatsch! Wer kann eine Blüte von einem vermeintlich echten Schein unterscheiden? Dennoch weisen sie völlig neue Sicherheitsmerkmale auf. Wer Pech hat, bekommt eine Fälschung nicht ersetzt. Laut EZB wurden in Europa im letzten Jahr 563.000 falsche Scheine aus dem Verkehr gezogen – 19 Prozent weniger als 2017. Der rechnerische Schaden belief sich auf 31,4 Millionen Euro. Der echte Schaden, den die EZB mit ihrer Geldpolitik angerichtet hat, dürfte weitaus höher sein.

Erinnern Sie sich noch an die Einführung des Euro als Bargeld vor 17 Jahren? Auf den Banknoten stehen noch die gleichen Zahlen, aber man bekommt heute viel weniger zu kaufen, während die EZB ihre Inflation gerne als Geldwertstabilität bezeichnet. Anfangs waren in Europa nur 227 Milliarden Euro in Umlauf, inzwischen mit 1,26 Billionen Euro sechs Mal so viel.

So ein Facelifting mit neuen Sicherheitsmerkmalen ist teure Werbung für ein Geld ohne Wert. Man kann es aber ausgeben bzw. es tauschen in etwas, das seine Kaufkraft nicht so schnell verliert. Ein echtes Sicherheitsmerkmal wäre dagegen, wenn jeder ach so bunte sichere Schein mit etwas gedeckt wäre.

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